Das Leben von Silke Tauchert, Eventplanerin aus dem Allgäu, nimmt von einem Tag auf den anderen aufgrund eines ärztlichen Behandlungsfehlers eine tragische Wendung. Dem SoVD erzählt sie ihre Leidensgeschichte. Wie sie eine lange Krebserkrankung überlebt, sich gegen ein System wehrt, das ihr nur Steine in den Weg legt und trotz eines jahrelangem Kampfes all ihre Prozesse verliert. Geschichten, wie die von Silke Tauchert, machen deutlich, warum wir jetzt eine Stärkung der Patientenrechte und der Patientensicherheit brauchen. Die tatsächliche Anzahl an Behandlungsfehlern ist nach wie vor unbekannt. In rund jedem vierten gemeldeten Fall haben die Gutachter*innen der Gemeinschaft der Medizinischen Dienste im Jahr 2020 einen vermuteten Behandlungsfehler bestätigt. Der SoVD hat daher ein rechtswissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben und im Februar 2022 die Ergebnisse des Medizinrechtsexperten Prof. Dr. Thomas Gutmann von der Universität Münster vorgestellt. Daraus wurden Handlungsbedarfe und konkrete Empfehlungen für eine Weiterentwicklung und Stärkung der Patientenrechte in Deutschland abgeleitet.
Deswegen fordert der SoVD u.a.
● ein geringeres Beweismaß für den Ursachenzusammenhang zwischen Fehler und Schaden und eine Pflicht zur Information über Behandlungsfehler ohne Nachfrage
● eine bessere Unterstützung von Betroffenen durch ihre Kassen, eine zwingende Verpflichtung der Kranken- und Pflegekassen, die Versicherten dabei zu unterstützen, Schadensersatzansprüche zu verfolgen sowie die Pflicht der Kassen, bei offensichtlichen Anhaltspunkten für Behandlungsfehler, die Betroffenen zu informieren
● die Verbesserung der Patientensicherheit, vor allem durch ein unabhängiges, zentrales Meldesystem und eine Meldepflicht schwerwiegender Schäden.
Zu dem vom SoVD in Auftrag gegebenem Gutachten von Prof. Dr. Thomas Gutmann sowie dem SoVD-Forderungspapier zur Stärkung und Weiterentwicklung der Patientenrechte in Deutschland gelangen Sie hier: https://www.sovd.de/gutachten-patient…